Glossar für die Musikbranche: Mehr als 80 Begriffe, die alle Künstler*innen kennen sollten
Ein Leitfaden zum besonderen Vokabular der Musikbranche.
Egal, ob du gerade erst angefangen hast oder schon lange dabei bist, du hast sicher bemerkt, dass die Musikbranche eine ganz eigene Sprache hat. Du musst verstehen, wovon die Rede ist, um fundierte Entscheidungen zu deiner Karriere treffen zu können. Deshalb haben wir eine Art Miniwörterbuch zum Nachschlagen zusammengestellt. Hier kannst du Neues lernen oder dein Gedächtnis auffrischen. Viele der Definitionen enthalten auch Links zu ausführlicheren Erklärungen, Interviews mit Expert*innen zum Thema oder weiteren Glossaren zu bestimmten Musikbereichen, wie Streaming, Aufnahme und Distribution.
360-Grad-Modell: Das 360-Grad-Modell (auch 360-Grad-Deal) ist ein Vertrag zwischen einem Plattenlabel und einemeiner Künstlerin. Dabei wird festgelegt, dass das Label einen Anteil aller Einkünfte desder Künstlerin erhält, also nicht nur Einkünfte aus Musikaufnahmen oder Liveshows. Beim 360-Grad-Modell – so genannt, weil das Label von allen Einkommensquellen desder Künstlerin profitiert – deckt nicht nur Platten und Singles ab, sondern auch Merch, Touren, Veröffentlichungen, Markenpartnerschaften und vieles mehr.
A&R: A&R steht für „Artists and Repertoire“ und bezeichnet die Abteilung eines Plattenlabels oder eines Musikverlags, die für das Entdecken und Verpflichten neuer Talente zuständig ist. Die A&R-Abteilung unterstützt diese Künstler*innen bei ihrer Karriere, während sie unter Vertrag sind. Mehr Infos: How Emerging Artists Can Stand Out with A&R Reps
Musikmanager*in: Musikmanagerinnen (die englische Bezeichnung Artist Manager ist ebenfalls geläufig) sind für die Förderung der Karriere eineseiner Künstlerin oder einer Band verantwortlich. Sie leiten die beruflichen Entscheidungen der Künstlerinnen und agieren als Vertreterinnen und Beraterinnen bei Geschäftsabschlüssen. Mehr Infos: What You Should Look for in a Manager
Vorauszahlung: Künstlerinnen erhalten oft einen Vorschuss von ihrem Label oder Musikverlag, entweder bei Vertragsabschluss oder speziell zur Bezahlung des Aufnahmeprozesses. Vorauszahlungen werden in der Regel wieder reingeholt, d. h. Künstlerinnen werden erst dann wieder vom Label oder Verlag bezahlt, wenn sie mit ihrer Musik genügend Einnahmen erzielt haben, um die ursprüngliche Vorauszahlung zu decken.
Big Three: Damit werden die drei größten Plattenfirmen der Musikbranche bezeichnet: Sony Music Entertainment, Universal Music Group und Warner Music Group. Diese großen Labels werden auch Major-Labels genannt.
Pauschallizenz: Diese Lizenzen werden häufig von Verwertungsgesellschaften vergeben und berechtigen ein Unternehmen, jeden Song aus dem Katalog des Rechteinhabers für einen bestimmten Zeitraum zu spielen. Zu den Unternehmen, die Pauschallizenzen nutzen, gehören Fernseh- und Radiosender, Restaurants, soziale Netzwerke und Streamingdienste.
Digital Service Provider (DSP): Ein Digital Service Provider ist eine Streamingplattform (wie Spotify) oder ein Onlineshop, die bzw. der digitale Audioinhalte verbreitet.
Mehr Infos: DISTRIBUTION – TERMINOLOGIE
EP: EP steht für „Extended Play“. Dabei handelt es sich um eine Art Minialbum, das um einiges kürzer als ein Standardalbum ist. EPs umfassen in der Regel drei bis sechs Songs.
EPK: EPK steht für Electronic Press Kit. Dabei handelt es sich um ein digitales Werbepaket (Zusammenfassung der Karriere und neuesten Werke), das Künstlerinnen oder ihre Pressesprecherinnen an Journalistinnen, Radio-DJs, Labels, Booking Agents usw. senden. Die Assets umfassen in der Regel eine Biografie, Werbebilder, aktuelle Singles und Videos, Links zu sozialen Medien und Highlights der Streaming-, Verkaufs- und Radiostatistiken der Künstlerinnen (siehe auch: One-Sheet).
Mehr Infos: LIVEMUSIK – TERMINOLOGIE
LP: LP steht für „Long Playing“ und bezeichnete in der Vergangenheit eine 12-Zoll-Schallplatte. Jetzt ist damit ein Album in voller Länge gemeint, in der Regel mit einer Laufzeit von mindestens 40 Minuten.
Mehr Infos: MARKETING – TERMINOLOGIE
Merch: Merch oder Merchandise umfasst Artikel mit dem Bild desder Künstlerin, seinem*ihrem Logo oder einem anderen geschützten Design, die bei Konzerten oder online an Fans verkauft werden sollen. Merch kann fast alles sein, aber zu den Standardprodukten gehören Kleidung, Poster, Aufkleber, Buttons und physische Musikaufnahmen wie Vinyl, Kassetten oder CDs. Mehr Infos: Fan Study, Merch Edition
Metaversum: Ein Metaversum ist eine virtuelle Welt im Stil eines dreidimensionalen Raums, in dem die Spielerinnen als digitale Avatare miteinander und mit der Umgebung interagieren können. Ein Beispiel ist Roblox, wo Nutzerinnen Spotify Island erkunden können.
NFT: Abkürzung für Non-Fungible Token. Ein NFT ist ein einzigartiges digitales Sammlerstück, dessen Besitz über Blockchain nachverfolgt wird. Bei Musik-NFTs kann es sich um Unikate oder limitierte Auflagen handeln, die exklusive Aufnahmen oder Kunstwerke enthalten können.
One-Sheet: Dabei handelt es sich um ein einseitiges Dokument, das die neue Musik eineseiner Künstlerin hervorhebt und eine Zusammenfassung seinerihrer Biografie, Statistiken und Erfolge enthält. Dieses One-Sheet wird an die Medien, Promoterinnen und andere Personen verteilt, die die Karriere desder Künstlerin auf irgendeine Weise fördern können, beispielsweise durch die Buchung eines Auftritt, ein Interview oder das Spielen der Musik.
Verwertungsgesellschaft: Diese Organisationen stellen sicher, dass Songwriter*innen und andere Rechteinhaber Lizenzzahlungen erhalten, wenn ihre Werke übertragen oder öffentlich gespielt werden. Verwertungsgesellschaften vergeben auch Lizenzen für musikalische Werke. Bekannte Verwertungsgesellschaften in den USA sind ASCAP, BMI, SESAC und GMR. Sie sind als Performance Rights Organizations oder PROs bekannt. Außerhalb der USA werden Organisationen, die diese Funktionen ausführen, Performing Rights Societies genannt. Mehr Infos: ASCAP Q&A, BMI Q&A
Verpflegungsmehraufwand: Der Verpflegungsmehraufwand, auch „Per Diem“ oder „pro Tag“, bezeichnet die zusätzliche Vergütung, die Künstler*innen (in der Regel auf Tour) für Grundbedürfnisse wie Verpflegung erhalten.
Mehr Infos: AUFNAHME – TERMINOLOGIE
Song-Identifier: Es gibt fünf Schlüsselcodes, die Teil der wesentlichen Metadaten eines Musikstücks sind: Der IPI identifiziert dendie Songwriterin oder Komponistin, der ISWC identifiziert das Musikwerk, der ISRC identifiziert die spezifische Aufnahme, der IPN identifiziert die Interpretinnen und der ISNI verknüpft die anderen vier Codes miteinander. Mehr Infos: How to Fine-Tune Your Song Metadata to get Paid
Mehr Infos: SONGWRITING – TERMINOLOGIE
Split Sheet: In diesem Dokument wird festgehalten, wer beim Schreiben des Songs was gemacht hat und welcher Prozentsatz der Lizenzzahlungen jeder Partei zusteht.
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